[vc_row][vc_column][vc_custom_heading text=“Brachland – Geschichten vom Nichts“ font_container=“tag:h1|font_size:19|text_align:right|color:%2300a5b8″ use_theme_fonts=“yes“ css=“.vc_custom_1520427384020{border-bottom-width: 1px !important;border-bottom-color: #cccccc !important;border-bottom-style: solid !important;}“][vc_column_text]Musiktheater des Ensemble leitundlause
Neuköllner Oper Berlin, 2010
Während in Berlins Mitte die letzten Brachflächen zugebaut werden und den Luftschlössern eines neuen, aufgeräumten Berlins Platz machen müssen, schrumpfen drum herum die Städte und lassen riesige urbane Brachflächen entstehen, werden ganze Dörfer von der Außenwelt abgehängt oder verschwinden ganz von der Landkarte. Die Ideologie des permanenten Wachstums weicht einer Kunst des Schrumpfens.
Im Zentrum des Abends steht der kleine Treck unerschrockener „Raumpioniere“, die der Stadt den Rücken kehren, um auf dem Land ihre Projekte zu verwirklichen. Sie denken urban, sind global vernetzt – und bringen die Bio-Produkte mit dem Auto aufs Land, weil es die dort nicht zu kaufen gibt. Die acht Performerinnen von „leitundlause“ schlüpfen in unterschiedlichste Rollen, preisen als Maklerinnen Wohnprojekte an, agieren als Experten für Stadtplanung und ländliche Entwicklung, beschäftigen sich mit den Problemen der creatio ex nihilo, üben sich in Langeweile und Müßiggang, erfinden Projekte über Projekte und begeben sich so auf die Suche nach dem Modell für ein neues Leben.
Die Musik setzt an der romantischen Naturauffassung, die schon immer eine Projektion der Städter war, an und spannt von hier aus einen weiten Bogen, vom Pionierhaften in der Musik von Charles Ives und Morton Feldman über die musikalische Rhetorik des Neuen, etwa in der ‚Sinfonie aus der Neuen Welt’ oder der Werbemusik der 60er Jahre, bis hin zur Musik deutscher Westernfilme und neu arrangierter Songs.
Nach „Geschichten aus dem Plänterwald“ und „Referentinnen. Geschichten aus der zweiten Reihe“ bringen das Ensemble „leitundlause“ und die Neuköllner Oper das Schlussstück ihrer gemeinsamen Berlin-Trilogie heraus, das diesmal die Entwicklung von Stadt und Land und das Leben nach dem Ende der Wachstumsgesellschaft unter die musiktheatrale Lupe nimmt.
Das Projekt entsteht als Koproduktion mit der Stiftung Bauhaus Dessau und in Kooperation mit der IBA Stadtumbau 2010.
Text: Tilman Rammstedt und Matthias Rebstock
Musik: Michael Emanuel Bauer
Inszenierung: Matthias Rebstock
Bühne: Sabine Beyerle, Sabine Hilscher, David Reuter
Kostüm: Sabine Hilscher
Projektionen: David Reuter, Sabine Beyerle
Elektronik: Hannes Strobl
Choreinstudierung: Matthias Bartsch
Dramaturgie: Bernhard Glocksin
Mit: Kathrin Diele, Philipp Gropper, Sabine Hilscher, Irmtraud Horstkotte, Herdís Anna Jónasdóttir, Uli Kempendorff, Deborah Klein, Ursula Renneke, Lydia Starkulla, Janni Struzyk und Mariel Jana Supka
Uraufführung am 26. August 2010, 20 Uhr[/vc_column_text][jig_vc]